Bestell-Hotline Mo - Fr, 10:30 -12:30 Uhr,
Mo und Mi, 17:15 - 18 Uhr
+49 8141 888 930
Ab 75 € portofrei
innerhalb Deutschlands.
5% Rabatt
bei Neuregistrierung
DE AT EU

Leishmaniose beim Hund – was nun?!

Grundlagen: Leishmaniose  

In Europa ist der Einzeller Leishmania infatum Verursacher der Leishmaniose beim Hund. Er wird von blutsaugenden Sand- oder Schmetterlingsmücken übertragen. Ausgewachsene Sandmücken sind von April bis November in der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Man findet diese Insekten im Mittelmeerraum, in Afrika und im Nahen OstenSobald die weiblichen Mücken einen Hund stechen, werden die Leishmanien übertragen. Von der Einstichstelle aus werden zuerst Abwehrzellen der Haut (Makrophagen) und dann die Milz, die Leber und das Knochenmark infiziert. Ob die Infektion lange symptomlos bleibt oder ausbricht, ist abhängig von der Reaktion des Immunsystems. Die lange chronische Infektion schädigt auch die Nieren und das Auge. Bei einer Behandlung mit anderen Medikamenten, als Allopurinol, ist deswegen eine nierenschonende Diät ratsam. Ein passendes Rezept finden Sie in unserer Rezeptwelt

Behandlung 

Tiere, die Symptome einer Leishmaniose oder leishmaniose-typische Organversagen leiden, sollten behandelt werden. Auch nach einer Besserung von Symptomen ist eine vollständige Heilung nicht möglich. Es gibt mehrere Medikamente, die in Deutschland zum Einsatz kommen. 

Wirkung von Allopurinol 

Allopurinol ist ein häufig eingesetztes Medikament gegen Leishmanien. Die Erreger nehmen normalerweise Hypoxanthin (Produkt aus dem Abbau von Bestandteilen der Erbsubstanz (Purin) auf. Bei einer Therapie nehmen die Leishmanien Allopurinol statt Hypoxanthin auf und vermehren sich weniger. 

Im Körper eines Hundes werden Purine zu Harnstoff abgebaut und über die Blase und Niere ausgeschieden. Bei einer Leishmaniose-Therapie verhindert Allopurinol den Abbau von Purinen zu Harnstoff. Der Abbau endet stattdessen bei Xanthin (Zwischenprodukt beim Purinabbau). Bei einer purinreichen Diät unter der Therapie mit Allopurinol wird viel Xanthin über die Blase ausgeschieden, welches dann zu Xanthinkristalle oder -steine führen kann. 

Ernährung 

Das Risiko der Bildung von Xanthinkristallen kann gesenkt werdenwenn Tiere, die mit Allopurinol behandelt, eine purinarme Ration bekommen. Diese Ration setzt sich immer aus Muskelfleisch, Kohlenhydraten, wie Kartoffeln und Milchprodukten zusammen. Einen Rezeptvorschlag für eine purinarme Ration finden Sie in unserer Rezeptwelt

Purinreiche Futtermittel auf die verzichtet werden sollten sind: 

  • Innereien (Milz, Niere, Lunge, Herz…) 
  • Hühnerhaut 
  • Hefen 
  • Fisch (Sardinen oder Sardellen) 
  • Hülsenfrüchte und Sojaprodukte 
  • Spinat 
  • Nüsse 
  • Algen 

 

Purinärmere Futtermittel, die  in Kombination mit einer großen Menge an Kohlenhydraten eine purinarme Ration zusammengestellt werden  können, sind: 

  • Muskelfleisch 
  • Eier 
  • Milch(-produkte) 
  • sowie die meisten Obst-/Gemüsesorten

 

Harn-Untersuchung 

Aus dem oben genannten Grund sollte der Harn von Tieren, die Allopurinol erhalten, in regelmäßigen Abständen auf Harnkristalle (Xanthinkristalle) untersucht werden. Es empfehlen sich Kontrolluntersuchungen in Abständen von 3–6 Monaten im weiteren Verlauf, um das Auftreten von Harnkristallen frühzeitig feststellen zu können. Zur Vorbeugung sollte ein Harn-pH-Wert zwischen 7,0 – 7,3 liegen. 

Neben der allgemeinen Beurteilung des Harns sollte auch eine Untersuchung  hinsichtlich eines Proteinverlusts erfolgen, da es im Verlauf der Leishmaniose-Erkrankung auch zu einer Schädigung der Niere kommen kann. Zudem sollte das Harnsediment (Feststoffe im Urin) untersucht werden. Allerdings darf die Probe hierzu nicht länger als 30 Minuten nach  einer sauberen Gewinnung stehen bleiben, da es sonst zu verfälschten Ergebnissen kommen kann.  

Blut-Untersuchung 

Da es bei einer Leishmaniose  zu einer Schädigung der Nieren kommen kann, sollten die Nierenwerte (immer Harnstoff, Kreatinin, Phosphat) Ihres Hundes in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Die Kontrollabstände sollten individuell mit Ihrem Haustierarzt besprochen werden. 

Dabei ist die Blutentnahme im nüchternen Zustand vorzunehmen (12 Stunden vor Blutentnahme keine Fütterung; Wasser muss immer zur Verfügung stehen), da andernfalls die Laborwerte durch die Futteraufnahme verfälscht werden.  

Wasseraufnahme erhöhen 

Um eine regelmäßige Spülung der Blase sicherzustellen ist es wichtig, die aufgenommene Flüssigkeitsmenge zu erhöhen. Diese sollte 15 ml Wasser pro kg Hund pro Tag sein. Dazu kann man das Futter in suppiger Konsistenz anbieten. Zusätzlich kann das Trinkwasser mit 10 ml Thunfischwasser, Sahne, Milch oder Joghurt aromatisiert werden oder 1 TL Leberwurst kann mit 200 ml warmen Wasser püriert werden. Wichtig ist das, dass aromatisierte Trinkwasser 3x täglich gewechselt wird. Die erhöhte Wasseraufnahme führt zu gesteigertem Harnabsatz. Mehr Tipps zu diesem Thema finden Sie in unserer Themenwelt

Wir wünschen Ihnen noch viel Spaß beim Füttern! Sollten Sie Fragen haben oder eine individuelle Veränderung des Rezepts wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! Bitte beachten Sie, dass Fragen per Telefon und E-Mail nach Rücksprache kostenpflichtig sind. 

Bildnachweis: Angela Faryes auf Pixabay 

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Die Datenschutzbestimmungen habe ich zur Kenntnis genommen.