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Rezept für Hunde mit Calciumoxalaten

Calciumoxalatkristalle entstehen hauptsächlich durch eine Übersättigung des Harns mit Calcium & Oxalsäure. Ein Überangebot an diesen Nährstoffen sowie an Vitamin D sollte daher vermieden werden. Zudem begünstigt ein saurer Harn-pH-Wert die Entstehung. Da die Kristalle durch eine Diät nicht aufgelöst werden können, dienen die diätetischen Maßnahmen der Prophylaxe, d.h. die Kristalle sollen nicht wieder auftreten- wenn möglich.

Wasseraufnahme erhöhen

Bei Hunden, die zu Calciumoxalaten in der Blase neigen, ist es wichtig, die aufgenommene Flüssigkeitsmenge zu erhöhen. 15 ml Wasser pro kg Hund pro Tag unter das Futter zu mischen, ist hilfreich, wobei eine suppige Futterkonsistenz nicht jedes Tier mag, d.h. man muss ausprobieren, inwieweit das Vorgehen akzeptiert wird. Die erhöhte Wasseraufnahme führt zu gesteigertem Harnabsatz, daher auch kurz vor dem Schlafengehen unbedingt noch Mal eine kleine Gassi- oder Gartenrunde anbieten.

Zusätzlich kann das Trinkwasser mit 10 ml Thunfischwasser, Sahne, Milch oder Joghurt aromatisiert werden. Das aromatisierte Trinkwasser sollte 3x täglich gewechselt werden. Mehr Tipps, damit Ihr Tier mehr trinkt finden Sie in unserer Themenwelt.

Harnkontrolle

In den ersten Wochen nach der Rationsumstellung sollte der Harn-pH-Wert zweimal wöchentlich kontrolliert werden. Der beste Zeitpunkt der Messung ist hierbei 4 Stunden nach der letzten Fütterung.  Zur Prophylaxe sollte der Harn einen pH-Wert zwischen 7,0 und 7,3 haben. In der 4. und in der 8. Woche nach Diätbeginn sollte eine Harn-Untersuchung beim Tierarzt durchgeführt werden. Die mikroskopische Harnuntersuchung auf Kristalle sollte 30 Minuten nach der Uringewinnung erfolgen.

Mögliche Risikofaktoren und Hinweise

  • Bewegungsmangel: Bei Tieren, die sich wenig bewegen und die Blase selten entleeren, verweilen die Kristalle länger in der Blase.
  • Viele kurze Spaziergänge regen zur häufigen Blasenentleerung an. So verweilen mögliche Kristalle nicht lange in der Harnblase.
  • Bakterielle Harnwegsinfekte sollten immer medikamentös durch den Tierarzt behandelt werden.

 

Rezeptvorschlag für ausgewachsene Hunde mit Calciumoxalatkristallen (Tagesmengen in Gramm):

Körpergewicht (kg)

Muskelfleisch (Rohgewicht)

Kartoffeln (gekocht gewogen)

kaliumreiches

Gemüse

Öle

Vitamin Optimix Oxalat & Cystin*

2,5

50 - 60

65 - 80

20 - 25

1,5 - 2

1

5

85 - 100

110 - 135

40 - 50

3 - 4 

2

10

140 - 170

185 - 225

65 - 80

5 - 6 

3,5

15

190 - 235

250 - 300

90 -110

7 - 8

5

20

235 - 290

310 - 380

110 - 135

8 - 10

6

25

280 - 340

365 - 450

130 - 160

10 - 12

7

30

320 - 390

420 - 515

150 -180

11 - 13

8

35

360 - 440

470 - 575

170 - 200

13 - 15

9

40

400 - 485

520 - 640

180 - 225

14 - 17

10

50

470 - 570

 615 - 750 220 - 270

16 - 20

11

60

540 - 660 700 - 860 250 - 300

19 - 23

13

70

600 - 735

 790 - 970 280 - 340  21 - 26

15

*Ein Messlöffel (gestrichen) entspricht ca. 3,5 g.

Fleisch:

Das Fleisch sollte vorwiegend Muskelfleisch sein, gut geeignet sind hier Rind, Lamm, Huhn, Pute und eventuell Pferd, Ziege und Wild. Im gekochten bzw. gebratenen Zustand ist auch Schweinefleisch geeignet. Es gibt nur geringe Nährstoffverluste durch das Kochen oder Braten.

Kohlenhydrate:

Hierbei sind Kartoffeln gut geeignet. Sie sind stärkereich und eine leicht verdauliche, gut verfügbare Energiequelle. Kartoffeln müssen für eine gute Verwertbarkeit sehr weich gekocht werden (Faustregel 15–20 min. länger als für den Menschen üblich). Süßkartoffeln dagegen enthalten viel Oxalsäure (280 bis 570 mg Oxalsäure/100g) und sollten Tieren mit Calciumoxalatkristallen daher nicht angeboten werden.

Eine gute Alternative sind verschiedene Flockensorten wie z. B. Kartoffelflocken. Diese sollten vor der Fütterung in ca. der 4-fachen Menge heißem Wasser eingeweicht werden und abgekühlt werden. Dabei entsprechen 100 g gekochte Kohlenhydrate ca. 25 - 30 g getrockneten Flocken.

Milchprodukte:

Gut geeignet sind z. B. Hüttenkäse, Frischkäse, Speisequark, Joghurt, Magerquark und Buttermilch. Milchprodukte sind hochverdauliche Eiweiße und enthalten teilweise Milchsäurebakterien für die Darmfunktion. Der darin enthaltene Milchzucker (Laktose) kann bei größerer Menge zu Veränderungen der Kotkonsistenz führen. Daher sollte immer individuell getestet werden, wie viel von welchem Milchprodukt vertragen wird. Alternativ können Sie laktosefreie Produkte verwenden.

Gemüse/Obst:

Obst und Gemüse dienen in der Hundeernährung als Ballaststoffquelle. Zur besseren Verwertbarkeit können diese geraspelt, püriert oder gekocht werden. Auf folgende Sorten muss unbedingt verzichtet werden: Zwiebeln, Knoblauch, Lauchgewächse, Avocado, Trauben und Rosinen. Für Tiere, die zu Calciumoxalaten neigen, eignen sich folgende kaliumreiche Sorten:

  • Geeignete rohe Sorten: Bleichsellerie, Endivien, Feldsalat, Fenchel, Karotte, Kopfsalat, reife Tomaten und Schnittsalat
  • Geeignete gekochte Sorten: Blumenkohl, Broccoli, Knollensellerie, Kohlrabi, Kürbis, Pastinake, Rosenkohl und Spitzkohl
  • Kalorienreiche und ggf. blähende Sorten sind: Erbsen, Linsen und weiße Bohnen

Statt frischem Gemüse oder Obst können auch Flocken oder Gemüse aus der Dose gefüttert werden. Für eine geregelte Darmtätigkeit kann bei Verweigerung von Gemüse die Gabe von Zellulosefasern sinnvoll sein, wenn der Kot zu weich ist.

Ergänzungen:

  • Öle: Zur Abdeckung der essentiellen Fettsäuren sind Distel-, Hanf- oder Sonnenblumenöl UND Lachsöl zu empfehlen. Die angegebene Tagesmenge sollte zu ¾ aus einem der pflanzlichen Öle und zu ¼ aus Lachsöl bestehen. Statt Lachsöl aus der Flasche können auch Lachsölkapseln verwendet werden. Alternativ zu den oben genannten einzelnen Ölsorten kann auch das Futtermedicus Optinature Fellglanz BARF Öl in der angegebenen Menge verwendet werden.
  • Vitamin Optimix Oxalat & Cystin dient der Versorgung mit allen notwendigen Mengen- und Spurenelementen sowie Vitaminen bei einer Kochration. Bitte nicht erhitzen, sondern nur unter die abgekühlte Futterration mischen. Zu Beginn das Mineralfutter in kleinen Portionen über 4-5 Tage langsam steigern.

 

Kauartikel

In den ersten 6- 8 Wochen sollten keine getrockneten Kauartikel wie Ochsenziemer, Schweineohren und Pansen angeboten werden. Dies ist gegebenenfalls wieder möglich, soabald der Harn frei von Kristallen ist. Als Alternative eignen sich Kauwurzeln aus Kaffeeholz oder Heideholz. Für eine bessere Akzeptanz können diese mit gebratenen Speck oder Fleisch in einer Plastiktüte über Nacht im Kühlschrank aromatisiert werden. Hornschuhe vom Rind sind auch eine gute Alternative. Fall es zu vermehrten Blähungen kommt, sollte die Menge reduziert werden.

Wir wünschen Ihnen noch viel Spaß beim Füttern! Sollten Sie Fragen haben oder eine individuelle Veränderung des Rezepts wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung! Bitte beachten Sie, dass Fragen per Telefon und E-Mail nach Rücksprache kostenpflichtig sind.

Bildnachweis: Bild von Gianni Crestani auf Pixabay

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